Spaltknecht 900 schlägt mit Druck von 18 Tonnen zu
IMSBACH: Maschine des Gundersweilerers Egon Gaß "reißt" in zehn Minuten 205 Eichenholzstücke - Holzspalterwettbewerb
Ein Holzkeil senkt sich nach unten, drückt in das wuchtige Holz und krachend bricht es in zwei Stücke. So hundertfach geschehen am Samstag Mittag beim Wettbewerb der Holzspalter in Imsbach. Aber nicht nur mit Motorkraft oder Ölantrieb wurde Holz gespalten, auch griffen die starken Männer aus drei Landkreisen zur Spaltaxt und bewiesen ihr Können.
Schon frühzeitig hatten sich Zaungäste aus vier Landkreisen in Imsbach eingefunden und erwarteten mit Spannung den elften Wettbewerb in ununterbrochener Reihenfolge. Die Kennzeichen an den Arbeitsmaschinen ließen erkennen, dass es sich nicht um ein örtliches Turnier handelt, sondern schon weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt ist. "Es hat sich herumgesprochen, dass hier von schneller Hand oder mit starker Maschine Holz gespalten wird", sagt ein Besucher. "Wir haben unser Hobby zum Wettbewerb gemacht", verkündet einer der Teilnehmer; die ersten Instruktionen gibt der Imsbacher Axel Müller, der die organisatorischen Fäden in der Hand hält.
Aus Kerwe-Wette entstanden
"Aus einer Wette heraus ist dieser Wettbewerb entstanden", erinnert sich Müller, der mit Zuspruch und Leistung der Teilnehmer durchweg zufrieden war. Anlässlich der Langmeiler Kerwe wurde vor vielen Jahren eine Wette abgeschlossen, wonach die Imsbacher Axel Müller und Dieter Altendörfer mit einer Spaltaxt mehr Holz spalten wollten als die Langmeiler Peter Mäkelborger und Gunter Geißweit mit einem Holzspalter. Die Wette wurde eingelöst und das Imsbacher Team hatte im gleichen Zeitraum 16 Holzstücke mehr vorzuweisen als die Langmeiler Konkurrenz. Dies war der Auftakt des Wettbewerbes, der seither ununterbrochen einmal im Jahr am Eingang zum Langental stattfindet.
Prachtstück an diesem Nachmittag ist der "Spaltknecht 900" von Egon Gaß aus Gundersweiler, der von dem Wettbewerb an seiner Arbeitsstelle in Winnweiler erfuhr. Als "Holzmacher" zog es den 51-jährigen Metzgermeister sogleich ins frühere Bergbaudorf Imsbach - und beim ersten Anblick war er begeistert von diesem Wettbewerb. "Ich wurde zur Teilnahme angesprochen und war so fasziniert, dass ich mich sofort auf den Weg machte, meine Maschine nach Imsbach zu holen", informiert der Metzgermeister. Sein Sohn Steffen zog zuerst nicht so recht mit, denn er wollte sich nicht lächerlich machen. Das taten die beiden natürlich nicht, obwohl sie ohne jegliches Wissen und total unvorbereitet in den Wettkampf gingen - eine echte Herausforderung für Vater und Sohn an der im letzten Jahr erworbenen Spaltmaschine. Eine hydraulische Holzgabel hebt das ein Meter lange Stück in die richtige Lage und mit einem Druck von 18 Tonnen presst sich das eiserne Kreuz in das Eichenholz. Ein lautes Krachen und schon zerfällt das Holzstück in vier gleiche Teile. Schnell zur Seite und schon rückt das nächste Stück zwischen Kreuz und Halterung. "Von Kindesbeinen an begeistert mich die Holzgewinnung und so ernte ich Jahr für Jahr etwa 20 Ster", sagt Egon Gaß. Es ist und bleibt für ihn nur Hobby, ein kommerzieller Dienst wird daraus nicht.
Morgens noch in der Wurstküche
Morgens noch in der Wurstküche, am Nachmittag strahlender Sieger beim Wettbewerb. Denn mit seinen 205 Holzstücken nach zehn Minuten Dauereinsatz weist die Bestleistung an diesem Tag vor. Den kleinen Vorteil gegenüber der Konkurrenz gibt er offen zu, denn seine Maschine war als einzige mit einem Spaltkreuz ausgestattet, die dadurch eine höhere Leistung vollbringen kann.
Angetrieben wird sein "Spaltknecht 900" über eine Ölpumpe, die 40 Liter hochwertiges Öl umzuwälzen hat. Diese wiederum wird über die Zapfwelle des 70-PS-starken Traktors angetrieben. Bei 18 Tonnen Druckleistung steht die Sicherheit an erster Stelle, so der Fachmann. Ein unfallfreier Verlauf wird dadurch gewährleistet, dass immer zwei Hände zum Bedienen der Hebel notwendig sind und somit aus dem Gefahrenbereich bleiben.
Zwischenzeitlich macht sich die nächste Mannschaft für ihren Auftritt bereit: Björn Frank und Bernd Henninger aus Hofstätten aus der Tiefe des Pfälzerwaldes. Für sie gilt es, ihren zweiten Platz aus dem Vorjahr zu verteidigen, was ihnen letztlich mit 197 Holzstücken auch gelingt. Den eingesetzten Holzspalter hat Henninger in unzähligen Stunden selbst aus Schrott-Teilen erbaut. Ob Zylinder, Schienen oder Halterungen, sie alle stammen vom Schrottplatz; in aufwendigen Arbeiten wurde dieses Werk, das immerhin sechs Tonnen Druckleistung bringt, erstellt.
"Knorze" kostet viel Zeit
Wie auch das Hofstätter Team ist Uwe Schneider aus Mackenbach (Kreis Kaiserslautern) mit dem Unimog vorgefahren. Der 35-jährige Fabrikarbeiter betätigt sich nebenher als Brennholzverkäufer und war wiederum zu Gast in Imsbach. "Wettkampf unter Gleichgesinnten" nennt er diesen Spaß. Mit seinen 133 Holzstücken hat er sich gegenüber dem Vorjahr gesteigert, bekennt er stolz. "Im letzten Jahr habe ich hier beim Wettbewerb den Mangel entdeckt und deshalb die gewonnenen Erkenntnisse durch Umbau am Köbel-Spalter umgesetzt", so Schneider, der von Benno Neumaier unterstützt wird. "Es hat was gebracht, wie das Ergebnis zeigt", fügt er an, denn die Mehrleistung bringt für ihn auch was im Holzmacher-Alltag. Nicht so gut gelaufen wie in den Jahren zuvor", resümiert Peter Mäckelborger aus Langmeil, mit einer der Ur-Väter dieses Wettbewerbes. Mit 48 Jahren zählt der Landwirt fast schon zu den Senioren. "Gewinner sind aber wir alle", so sein Fazit, der noch etwas mit dem Pech hadert. Denn "ään Knorze hat viel Zeit gekostet".
Während es über dem gesamten Platz nach frischem Holz riecht, trifft Stefan Blasius aus Langmeil die Vorbereitungen für die nächsten Wettkämpfer. Er gibt das Startzeichen und drückt die Stoppuhr. Nach exakt zehn Minuten gibt er das Ende bekannt und die am Boden liegenden, gerissenen Holzteile werden sorgfältig gezählt. Ein Team ließ an diesem Nachmittag allerdings auf sich warten: Kenner der